Zum Inhalt springen

Echt sein statt perfekt: Authentizität als Wettbewerbsvorteil auf beruflichen Plattformen

    Ich bin echt. Und hier in Köln auf dem „Plattform“…..Doch was heisst das überhaupt „echt sein“?

    Und wer ist das schon, vor allem auf einer beruflichen Plattform, wie Linkedin, wo wir alle in irgendeiner Form eine Rolle spielen, uns präsentieren, positionieren, manchmal auch schützen?

    Mein Weg zur authentischen Darstellung

    Mein eigener Weg zu einer authentischen Darstellung – von mir selbst und als Dienstleistung – begann vor rund fünfzehn Jahren. Damals habe ich intuitiv gespürt, dass Sichtbarkeit ohne innere Stimmigkeit hohl bleibt. Dass eine Marke nur dann trägt, wenn sie mit der eigenen Wahrheit in Einklang steht.

    Wirklich wichtig wurde dieses Thema in den letzten zwei Jahren, als künstliche Intelligenz ein Niveau erreicht hat, auf dem Echtheit schwer erkennbar geworden ist. Plötzlich wurde das, was früher selbstverständlich wirkte – sowie ein echter Gedanke, eine eigene Tonlage, ein spürbarer Mensch dahinter – ein seltener Wert.

    Ich erkannte damals, dass Authentizität ein echter Wettbewerbsvorteil geworden ist: bei der Jobsuche, bei der beruflichen Neuorientierung in Zusammenhang mit einer neuen Lebenslage wie bei Müttern und Vätern nach der Elternzeit, die ihre berufliche Identität neu definieren wollten, ohne sich für Karriere zu opfern.

    Und ebenso bei Coaches, die ihre Nische finden, ein stimmiges Angebot entwickeln und Kund:innen nicht mit Marketingfloskeln, sondern mit Resonanz gewinnen wollten. Echtheit ist seither kein weiches Ideal mehr für mich, sondern ein messbarer Erfolgsfaktor in einer Welt, die echte Verbindung wieder lernen muss.

    Das Bild aus Köln

    Das Foto zeigt die Dachstruktur des Kölner Bahnhofs, direkt neben dem Dom.

    Ein Geflecht aus Stahl, Licht und Rhythmus: tragend, verbindend, klar im Aufbau und doch offen für Bewegung.

    Für mich steht dieses Bild sinnbildlich für meine Arbeit:

    • Ich arbeite mit Strukturen, die tragen – fundiert
    • In bestehenden Kontexten – wie diverse Lebenslagen
    • Ich muss nicht selbst im „Bild“ erscheinen, damit es echter Mehrwert gibt – als Coach halte ich den Raum zur Gestaltung und die Grenzen, wie ein Flussbett.

    Wird ein Bild erst echt, weil ich darauf zu sehen bin?
    Sicher nicht.

    Und bekommst du mehr Likes, wenn ich sympathisch darauf lächle?
    Sicher ja. Aber das ist nicht der Punkt.

    Echtheit zeigt sich in der Präsenz und Haltung, nicht in der Pose, nicht im Lächeln für die Kamera. Dieses Bild erinnert mich daran, wie Struktur und Echtheit zu einander gehören, wie eine Stahlkonstruktion und das Licht.

    ————

    Echtheit gewinnt in der Zukunft

    Authentizität wird zum entscheidenden Faktor der Zukunft in einer Welt, die zunehmend von künstlicher Intelligenz, Informationsüberflutung und digitaler Inszenierung geprägt ist, da wächst der Wert von Echtheit exponentiell.

    Gerade neurosensitive Menschen, die feine Resonanzen wahrnehmen und komplexe Stimmungen intuitiv erfassen, haben hier einen stillen Vorsprung, sofern sie gelernt haben, ihre Sensitivität bewusst zu führen statt sich von ihr überfluten zu lassen.

    Warum?

    Weil sie die Fähigkeit besitzen, subtile Signale zu lesen, unausgesprochene Dynamiken zu spüren und authentische Verbindungen aufzubauen, Diese sind Qualitäten, die in einer automatisierten Welt seltener, aber umso wertvoller werden.

    Echtheit ist keine Schwäche im System. Sie macht Systeme gerade menschlich.

    Wann ist eine Darstellung authentisch?

    • Doch was bedeutet Echtheit in einer Zeit, in der sich Realität immer häufiger digital verlängert?
    • Wann ist eine Darstellung eigentlich authentisch?
    • Muss sie wirklich so passiert sein – oder darf sie interpretiert, verdichtet, neu zusammengesetzt sein?

    Vielleicht ist Authentizität weniger die Frage nach dem WAS WAR, sondern nach dem WAS STIMMT.

    Ein Bild wird echt, wenn es eine innere Wahrheit zeigt anstatt eine äussere Begebenheit. Ob ich mich in einer realen Szene zeige oder in einer interpretierten, ist zweitrangig. Wichtig ist, ob die Frequenz stimmt.

    Manchmal transportiert ein Gedanke im Bild mehr Wahrhaftigkeit als ein Lächeln im richtigen Moment. Weil was die Resonanz erzeugt, ist nicht die Abbildung, sondern die Bedeutung dahinter.

    Ein sympathisches Gesicht bringt kurzfristig mehr Klicks. Aber ein echtes Bild – eines, das etwas in Bewegung setzt – schafft die Verbindung. Und Verbindung ist die neue Währung der Sichtbarkeit.

    ————

    Hier Echtheit gewinnt Zukunft? 

    Auf dem Glas balancieren

    Vor einigen Tagen stand ich auf dem Köln Tower hoch über der Stadt, gefühlt auf einem Glasgeländer, das so viel Vertrauen verlangt wie Bewusstsein.

    Dieser Moment beschreibt ziemlich genau, wie ich denke und arbeite .Ich bewege mich oft dort, wo andere lieber sicheren Boden wählen, wenn ich als Coach unterwegs bin:

    • auf der Grenze zwischen Struktur und Intuition,
    • zwischen Reflexion und Provokation.

    Für mich bedeutet Echtheit nicht, angepasst zu wirken, sondern klar in Bewegung zu bleiben und neues auszuprobieren und auf Erfolge bauen. Wer auf Glas balanciert, weiss, was ihn trägt.

    Zu viel und genau richtig

    Ich balanciere auf dem Gleisgeländer. Weil das mir passt, weil ich das will.

    Weil ich spüren möchte, wo das Gleichgewicht kippt und was mich trotzdem trägt.

    Manchmal bin ich zu viel, zu direkt, zu intensiv, zu feinfühlig, zu laut im Denken.

    Aber dieses Zuviel ist mein inneres Mass. Es erinnert mich daran, dass Lebendigkeit nicht in der Mitte wohnt, sondern im Moment, bevor man das Gleichgewicht verliert und im letzten moment es doch wieder findet.

    Erkenntnisse 

    Echtheit beginnt nicht bei der Aussendarstellung, sondern bei der inneren Selbstachtung.

    Echt ist, wer lernt, wertzuschätzen, wer er selbst ist mit allem, was dazugehört: mit Widersprüchen, Brüchen, Sehnsüchten, Zweifeln und Eigenheiten.

    Wer sich selbst nicht länger als etwas zu optimierendes Projekt betrachtet, sondern als etwas Kostbares, das gepflegt und gelebt werden will, der muss keine Angst mehr haben, sich zu verlieren. Er weiss, dass Authentizität kein Risiko ist, sondern ein Anker. Dass Klarheit über die eigene Identität kein Hindernis ist, sondern eine stille Kraftquelle.

    Und dass berufliche Präsenz dann am stärksten wirkt, wenn sie durchlässig bleibt und auch Menschlichkeit, Intuition, Humor und Tiefe in dem stattfinden.

    Echt sein heisst nicht, alles zu zeigen, es heisst, das zu zeigen, was stimmig ist.

    Diese Haltung verändert alles.

    Zum Ausprobieren: Frag dich öfter die alte meditative Frage: „Wer bin ich? „Komme In Resonanz mit dem, was du wirklich denkst, fühlst und vertrittst.

    Denn nur wer sich selbst gehört, kann gehört werden.

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.