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Nicht die Zeit ist schuld: 8 unsichtbare Formen der Überlastung

    Überlastung ist kein reines Zeitproblem. Sie entsteht, wenn das innere System dem Input und Verarbeitung nicht mit der Regeneration nachkommt und aus dem Gleichgewicht gerät. Man kann 30 Stunden arbeiten und erschöpft sein, oder aber auch 60 Stunden wirken und voller Energie bleiben. In diesem Artikel zeige ich dir 8 Formen von Überlastung, die oft übersehen werden. Und warum du sie kennen solltest, wenn du langfristig gesund und wirksam bleiben willst.

    1. Kognitive Überlastung

    Zu viele parallele Aufgaben, ständige Unterbrechungen, Multitasking.
    Das Gehirn arbeitet wie ein Computer mit zu vielen offenen Tabs.
    Ergebnis: Konzentrationsverlust, Fehlerhäufigkeit, Gedankenkreisen, Entscheidungsmüdigkeit.
    Beispiel: Eine Ingenieurin, die an drei Projekten gleichzeitig arbeitet und dauernd zwischen Themen wechseln muss – obwohl sie „nur“ 40 Stunden arbeitet.


    2. Emotionale Überlastung

    Dauerhafte emotionale Anspannung durch Konflikte, Erwartungsdruck oder fehlende Wertschätzung.
    Das Nervensystem bleibt in Alarmbereitschaft.
    Beispiel: Ein Teamlead, der ständig vermitteln muss zwischen zwei Mitarbeitenden, die sich nicht ausstehen können – ohne je selbst Raum für Entlastung zu haben.


    3. Soziale Überlastung

    Zu viele Interaktionen, zu wenig Rückzug. Besonders belastend für sensitive Menschen, deren System stark auf Reize reagiert.
    Beispiel: Eine Führungskraft im Open Space, die den ganzen Tag in Meetings sitzt und abends keine Energie mehr für ihr Privatleben hat.


    4. Sensorische Überlastung

    Licht, Lärm, visuelle Reize, ständige Erreichbarkeit.
    Das vegetative Nervensystem reagiert mit Dauerstress.
    Beispiel: Ein Entwickler, der in einer lauten Umgebung arbeitet, unter Neonlicht, mit ständig blinkenden Notifications – auch wenn er keine Überstunden macht.


    „Der Unterschied liegt nicht in der Dauer,

    sondern in der Resonanzqualität der Arbeit.“


    5. Moralische Überlastung

    Innere Konflikte zwischen persönlichen Werten und Unternehmensentscheidungen.
    Wenn man das Gefühl hat, Dinge tun zu müssen, die man innerlich nicht vertreten kann.
    Beispiel: Eine Projektleiterin, die Qualität abliefern will, aber gezwungen ist, Kompromisse einzugehen, die gegen ihr Verantwortungsgefühl gehen.


    6. Energetische Überlastung

    Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen.
    Man gibt Energie (durch Denken, Führen, Unterstützen), aber es fliesst nichts zurück.
    Beispiel: Ein empathischer Coach oder Teamlead, der alle auffängt, aber selbst nie gespiegelt wird.


    7. Strukturelle Überlastung

    Fehlende Klarheit in Rollen, Zielen oder Prioritäten.
    Wenn Strukturen mehr Energie ziehen als sie geben, entsteht latente Erschöpfung.
    Beispiel: Mitarbeitende, die gleichzeitig von zwei Vorgesetzten widersprüchliche Anweisungen bekommen.


    8. Sinnüberlastung

    Ja – auch zu viel Sinn kann überfordern.
    Wenn Menschen ständig reflektieren, warum sie etwas tun, ohne konkrete Handlungsräume zu haben, entsteht ein Spannungsfeld zwischen Ideal und Realität.
    Beispiel: Hochmotivierte Generation-Y-Führungskräfte, die an einem System verzweifeln, das sie verändern möchten, aber (noch) nicht können.

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