Zu erkennen und zu lernen, wie man Prioritäten setzt, hat Sara, Anfang 30, zu mir gebracht. Sie ist momentan in einer sehr heissen Phase, wie sie es nennt. Sie hat es also gerade nicht ganz so einfach. Besser gesagt, es sieht aus, als würde sich die Welt nur gegen sie wenden.
Sie hat ein Baby, welches sie alleine erzieht. Der junge Vater hat sich bald nach der Geburt von ihr getrennt. Daher hat sie sich irgendwann eingestehen müssen, dass sie in die Nähe ihrer Eltern ziehen muss, um im Alltag mehr Unterstützung zu erhalten. Dafür hat sie Wohnung und Freunde aufgegeben. Da die neue Wohnung noch nicht einzugsbereit ist, hat sie sich im Elternhaus einquartiert. Sie muss ihr Business am neuen Wohnort neu aufbauen. Aber im Elternhaus finden sie neben familiären Angelegenheiten auch alte Erinnerungen und kindliche Verhaltensmuster wieder, die sie ablenken. Sie kann nicht mehr priorisieren, um sich optimal auf die neuen Herausforderungen im Job zu konzentrieren.
Zwar kennt sie einen Strauss von Entspannungstechniken, allerdings wird sie zur Zeit von ihrer Lösungslust im Stich gelassen. Traurig, überfordert und übermüdet zappt sie in ihren freien Minuten auf dem Telefon, anstatt ihren Aufgaben nachzugehen. Die Verpflegung ihres Kindes geht auch nicht mehr so gelassen: zu ihrem Sonnenschein hat sie mittlerweile weder Verständnis noch Geduld, wenn es mehr von ihrer Zeit benötigt. Sie muss sich verkrampfen, damit sie durch den Tag kommt, und am Abend lastet alles Unerledigte zusätzlich auf ihren Schultern, ihre ToDo-Liste wird lang und länger.
Burnout mit Priorisieren vorbeugen
Sara ist an am Rande eines Burnouts. Ihr Tag-Nacht-Rhythmus steht entgegengesetzt zu dem ihres Babys, sie schläft nachts wenig und tagsüber ist sie sehr kraftlos. Sie sieht nur einen hohen Berg unerledigter Aufgaben, ihre Vorbereitungen des nächsten Workshops werden nicht erledigt, ihre Mutter kann ihr Kind immer weniger beruhigen, es nervt, will nicht dem „offiziellen“ Rhythmus folgen, verlangt auch nachts nach der Mutter, sodass sie sich kaum von ihm entfernen kann.
Als Sara zu mir kommt, wirren ihre Gedanken herum, ihr neuer Auftrag steht bereit, aber wird sie genug Kraft haben, ihren Alltag und die Herausforderungen im Job unter einen Hut zu bringen? Als Entspannung möchte sie sich gerne mit Freunden treffen, was aber nicht möglich ist, weil sie keine Zeit für sie hat. weshalb sie sich stundenlang Nachrichten einander schreiben. Ihr momentanes Leben ist wie eine Schlange, die sich in den Schwanz beisst.
In der ersten Sitzung weiss sie bereits, dass sie Prioritäten aufstellen muss. Nur weiss sie überhaupt nicht, wie und wo zu beginnen. Sara hat Hilfe bei Bekannten gesucht. Jeder hat für sie einen Tipp bereit, was sie jetzt besser tun sollte. Diese sind aber schwer für sie zu übernehmen, weil es nicht ihre eigenen Lösungen sind, nicht auf sie und ihre Lebensweise abgestimmt.
Glücklicherweise hat sie an dieser Stelle meine Coaching-Dienste in Anspruch genommen, da mittels professioneller Fragetechniken die eigentlichen Probleme und fehlerhaften Verhaltensmuster am schnell und gründlich erkannt werden können, was die Voraussetzung für lang anhaltende Verbesserung ihrer Situation ist. Schon während den ersten Sitzungen bemerkt sie, dass die für sie so problematische Zeit ein absehbares Ende hat. Bis sie ihre Wohnung beziehen kann, muss sie eine Strategie entwickeln und umsetzen, die ihr Ruhe und Kraft geben, um mit der Ausnahmesituation optimal umzugehen.
Je weniger Zeit, desto mehr Prioritäten
Konzentrierter und effektiver sollte ihre Arbeit werden, die sie in der wenigen übrigen Zeit schafft. In unseren Sitzungen erarbeiten wir eine Strategie zusammen, die sie in den nächsten Wochen verfolgen soll. Sie wagt sich anschließend auch, als weitere Unterstützung ihren Ernährungsplan zu verbessern. Am Ende erstellt sie ihren Plan so konstruktiv, dass sie sogar für Freunde zu treffen Zeit findet, was für sie wesentlich mehr als das anfänglich Erwartete darstellt. Ihr ursprünglicher ‚Notfallplan‘ stellt sich somit als perfekter Start in die neue Lebensphase heraus. Auch nach Abschluss der schwierigen, vorübergehenden Notlage profitiert sie somit von den Erkenntnissen, welche sie in unseren Sitzungen gewonnen hat.