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Wie Boxen dir hilft, Resilienz aufzubauen – mein persönlicher Erfahrungsbericht

    Du glaubst, Boxen sei nur etwas für aggressive Menschen oder Hochleistungssportler? Genau das dachte ich früher auch, bis ich zum ersten Mal selbst im Boxring stand. Heute weiss ich, dieser Sport hilft sehr, innere Stärke und emotionale Resilienz zu entwickeln. In diesem Artikel erzähle ich dir, wie ich über das Boxtraining nicht nur körperlich stärker wurde, sondern auch gelernt habe, besser mit Stress, Zweifeln und innerem Druck umzugehen.

    • Boxtraining stärkt Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit
    • Es hilft beim Stressabbau und fördert Fokus
    • Mentale Widerstandskraft entsteht durch gezielte körperliche Herausforderung

    Eine Szene im „Ring

    Der Schweisstropfen rinnt mir über die Schläfe, ich atme schneller, die Fäuste hoch, die Beine leicht gebeugt. „Locker bleiben, fester Stand, beweglich bleiben!“ ruft der Trainer.
    Ich lache innerlich. Locker? Ich? Gerade kämpfe ich damit, nicht gleichzeitig das Gleichgewicht zu verlieren und die richtige Schlagkombination auch noch mit Kraft zu treffen.

    Und genau in diesem Moment merke ich: Boxen ist mehr als Sport. Es ist eine Schule für Energie, Konzentration, Haltung und für Resilienz.

    Boxen? Ich?

    Wer mich kennt, hätte wohl nie gedacht, dass ich mir Boxhandschuhe überstreife. Ich bin etwas sportlich, na ja, aber bitte nicht mit viel Kraft oder mit einem Ball. Ausser mit vielen Bällen jonglieren…. Da sehe ich etwa so talentiert aus wie ein Flamingo beim Curling…. Tischtennis oder Federball gehen noch, aber Fussball? Tennis? Basketball? Nein danke.

    Neue Sportarten sind für mich immer ein kleiner Kampf mit der Koordination. Tanzen zum Beispiel ist wunderbar, aber die neue Schritte manchmal eine echte Herausforderung. Dass ich mich ausgerechnet für Boxen entschieden habe, hat einen Grund: Der Stil der Trainer hat mich überzeugt. Da ist Fokus, Klarheit und für mich noch auch etwas Humor dabei. Ich kann mich voll darauf konzentrieren und den Alltag, die Sorgen und aufgestauten Themen einfach vergessen oder wegschlagen.

    Boxen ist Kämpfen… und Kämpfen kennen wir alle

    Kämpfen klingt nach Aggression. Doch im „Ring“ geht es nicht nur ums Draufhauen. Es geht um Energiefluss, Timing, Kraft sparen zum Durchhalten. Um präzise Bewegungen mit grösster Wirkung bei kleinstem Aufwand auszuführen.

    Klingt bekannt? Richtig: Genau so fühlt es sich manchmal in Projekten an.
    • Wenn Diskussionen sich endlos drehen.
    • Wenn Lösungen sichtbar, aber nicht erreichbar scheinen.
    • Wenn Argumente aufeinanderprallen wie Fäuste, jedoch ohne Ringrichter.

    Boxen macht diese Dynamiken sichtbar und spürbar. Ich erlebe dort am eigenen Körper, was im Business unsichtbar bleibt: Widerstand, Energieverlust, aber auch Schlagkraft, wenn die Bewegung stimmt.

    Schlagkraft kommt vom Boden

    Eine der ersten Lektionen: Die Kraft steckt nicht im Arm, sondern im Boden. Die Füsse geben Energie nach oben weiter, die Bewegung fliesst durch den ganzen Körper, bevor sie sich in einem Schlag entlädt.

    Das bedeutet: Wer seine Basis nicht kennt, kann oben nicht wirken.
    Und genau so funktioniert Leadership. Wenn wir nicht wissen, wofür wir stehen, wenn wir keine Bodenhaftung haben, wirken unsere Aufträge oder Argumente schwach, egal wie laut oder oft wir sie wiederholen.

    Für viele meiner Klient:innen neurosensitive Menschen in Technik, Design und Business, ist genau das entscheidend: Sicherheit und Bodenhaftung entwickeln, damit sie ihre Stärken sichtbar machen können.

    Muskel streicheln gegen Muskelkater

    „Wenn wir die Muskeln streicheln, haben wir mehr Kraft.“
    Dieser Satz meines Trainers hat mich zuerst lachen lassen. Doch er stimmt. Verkrampfung schwächt. Wenn ich Spannung loslasse, wenn ich freundlich und im Fluss mit meiner Kraft umgehe, hält sie länger.

    Das gilt auch im Arbeitsleben. Viele meiner Kund:innen kämpfen gegen sich selbst, verbrennen Energie im Widerstand, versuchen mit Gewalt durchzuhalten oder etwas darzustellen, was sie selber nicht sind. Dabei steckt wahre Stärke oft in der Leichtigkeit:
    Spannung dosieren.
    Pausen machen.
    Sich selbst kennen und Zuwendung geben.

    Es klingt paradox, aber: Wer sanft und optimiert mit sich umgeht, kann härter zuschlagen – im Ring wie im Business.

    Standfestigkeit plus Flexibilität

    Im Boxen bedeutet Standfestigkeit nicht, unbeweglich zu sein. Wer starr bleibt, kassiert meistens die Schläge. Der Trick ist: fest verwurzelt stehen und gleichzeitig flexibel reagieren.

    Diese Balance brauchen wir auch im Berufsleben:
    • Fest zu unseren Werten stehen.
    • Gleichzeitig offen bleiben für Veränderungen.

    Gerade neurosensitive Menschen brauchen beides. Sie sehnen sich nach Sicherheit, wissen aber auch, dass sie sich im dynamischen Arbeitsumfeld bewegen müssen. Boxen ist für mich das perfekte Bild dafür: Stabilität plus Anpassungsfähigkeit.

    Das Unangenehme zuerst

    Ich gebe zu: Es gibt Übungen im Training, die ich lieber meiden würde. Kombinationen, die mich überfordern, Bewegungen, bei denen ich mich ungeschickt fühle. Doch gerade sie machen mich stärker.

    Boxen zwingt mich, das zu tun, was ich nicht wil und das ungewollte zuerst zu tun.
    Genau dieses Prinzip ist Gold wert:
    • Das unangenehmste Projekt anpacken.
    • Die kritische E-Mail zuerst schreiben.
    • Die schwierige Diskussion nicht aufschieben.

    Jedes Mal, wenn ich das im Ring trainiere, werde ich auch im Alltag mutiger. Ich merke: Was mich mental bremst, verliert seine Macht, sobald ich es körperlich meistere.

    Flow statt Verkrampfung

    Boxen ist nicht nur Kampf, es ist auch Rhythmus. Bewegungen gehen ineinander über, fliessen. Ein Schlag folgt auf den nächsten, ohne dass man darüber nachdenkt.

    Dieser Flow ist nicht nur im Sport wertvoll. Auch im Projektteam brauchen wir Übergänge, Beweglichkeit, fliessende Abläufe. Wenn wir verkrampfen, stockt der Prozess. Wenn wir locker bleiben, entsteht Dynamik.

    Und genau das trainiere ich mit meinen Klient:innen: Wie sie ihren Arbeitsfluss finden, auch wenn die Welt um sie herum chaotisch wirkt.

    Kleinster Aufwand – grösste Wirkung

    Boxen ist die Kunst, mit minimalem Einsatz maximale Wirkung zu erzielen. Nicht härter schlagen, sondern besser. Nicht schneller, sondern präziser.

    Das ist die Essenz von Resilienz: Kräfte bewusst einsetzen, statt sie zu verschwenden.
    • Nicht immer 150% geben.
    • Prioritäten setzen.
    • Energie klug verteilen.

    Für Menschen, die sensibel reagieren und schnell erschöpfen, ist das besonders wichtig. Boxen ist für mich ein perfektes Modell: Nicht die Dauerleistung, sondern smarte Strategien sichern die Schlagkraft.

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